Traditionen soll man ja bekanntlich pflegen. Und so startete das zweite Halbjahr der Schuljahres 2023 / 24 wieder mit der „Woche des Respekts“, in der Lehrkräfte und Schüler:innen außerhalb des regulären Lehrplans Raum bekamen, sich mit Themen des sozialen Miteinanders zu beschäftigen. Im Licht der bundesweiten Proteste gegen Rechtsextremismus setzten engagierte Schüler:innen aus dem Philosophiekurs der EF und dem „Darstellen und Gestalten“ Kurs der 9. Jahrgangstufe unter der Leitung von Frau Hestermann sowie dem Leistungskurs Englisch der Q1 unter Frau Thielke mit einer Fotoaktion ein Zeichen für Offenheit, Akzeptanz und Gleichberechtigung. Ein Video der Aktion findet sich hier. In Vormholz, unserer Nebenstelle der Klassen 5 und 6, bekamen sie dabei tatkräftige Unterstützung durch Frau Heiermann und Frau Traumann. Die Aktion begann in der letzten Januarwoche mit der Gestaltung von Plakaten, die von den Teilnehmer:innen kreativ und einfallsreich gestaltet wurden. Die Botschaften auf den Plakaten richteten sich klar gegen rechte Hetze und für eine weltoffene Gesellschaft. Die Schüler:innen zeigten dabei ihre Vielfalt und Einigkeit im Einsatz gegen Diskriminierung und rechtsextremistische Ansichten. Am 2. Februar, als Teil der Woche des Respekts, wurden während der 3. und 4. Stunde alle Interessierten dazu aufgerufen, sich an der Fotoprotestaktion zu beteiligen. Ein Großteil der Schulgemeinschaft folgte diesem Aufruf und versammelte sich mit den gestalteten Plakaten, um gemeinsam ein starkes Zeichen zu setzen. Die Vielfalt der Plakate spiegelte dabei die verschiedenen Perspektiven und Meinungen wider, die an unserer Schule respektiert und geschätzt werden. Abschließend wurden die Fotos gemeinsam in einem Video festgehalten. Diese wurden sorgfältig ausgewählt und zu einem Video zusammengeschnitten, das die Solidarität und Entschlossenheit der Schulgemeinschaft im Kampf gegen rechte Tendenzen zeigt. Die Fotoprotestaktion war nicht nur ein sichtbares Statement, sondern auch ein Ausdruck der gemeinsamen Verantwortung für eine tolerante und demokratische Gesellschaft. Die Schüler:innen haben gezeigt, dass sie sich aktiv für Werte wie Respekt und Gleichberechtigung einsetzen und gemeinsam für eine bessere Zukunft eintreten.
Neben der Fotoaktion luden die beiden Hauptverantwortlichen Frau Hestermann und Herr Wantula die in Berlin beheimatete und durch die Bundesregierung geförderte Menschenrechtsorganisation HÁWAR.help für die Durchführung ihrer LEARN to ImpACT-Workshops ab Jahrgangsstufe 9 ein. Das deutschlandweite Bildungsprojekt LEARN to ImpACT tritt Ohnmachtserfahrungen entgegen, die sich aus dem Gefühl der ständigen Krisen ergeben, indem Schüler:innen ab 15 Jahren empowert werden, sich aktiv für entwicklungspolitische Themen einzusetzen. Der erste Workshop mit dem Titel „Widerstand, Protest, Revolution - Solidarität per Repost?“ schloss sich direkt an das im Geschichtsunterricht der Jahrgangsstufe EF behandelte Thema „Menschenrechte“ an und beschäftigte sich v.a. mit der aktuellen Situation im Iran. Besonders spannend fanden die Schüler:innen die Diskussion mit zwei iranischen Aktivisten, die per Videokonferenz zugeschaltet waren und trotz leichter technischer Probleme viele Fragen beantworten und einen Einblick in ihren Lebensalltag geben konnten. Der zweite Workshop behandelte das Thema „Armut und globale Ungleichheit“ und bot den Jugendlichen den Raum, sich kritisch mit Fragen der sozialen Gerechtigkeit in der globalisierten Welt auseinanderzusetzen sowie globale Zusammenhänge und ihren Einfluss darauf zu verstehen, schwerpunktmäßig wurde hier die Fast Fashion-Industrie und deren Auswirkungen auf das Leben der Menschen in Bangladesch unter die Lupe genommen. Online-Aktivistin Kantom Azad, deren Eltern aus Bangladesch stammen, war live ins Klassenzimmer geschaltet, beantwortete geduldig alle Fragen der Neuntklässler:innen und zeigte Möglichkeiten zur Mitwirkung im Kontext Schule auf: Projekttage, Projekte und Organisationen einbinden, alte Kleidung sammeln, in der Schule und verkaufen und das erwirtschaftete Geld spenden waren nur einige der Möglichkeiten, die sie im Gespräch mit den Jugendlichen entwickelte.
Neben diesen großen Aktionen fanden in vielen Klassenzimmern auch im Kleinen Aktionen und Projekte statt, um für respektvolles Miteinander, Menschenrechte und gegenseitige Toleranz zu sensibilisieren.